Schritt-für-Schritt eine Webseite lokalisieren

flache Illustration im Notion-Stil, schwarz und weiß, geteilter Bildschirm mit einem Code-Editor auf der einen Seite und einer Gruppe von Menschen, die verschiedene Geräte auf der anderen Seite benutzen, als Symbol für den besten Weg, eine Webseite zu übersetzen

Die beste Methode zur Lokalisierung einer Webseite ist strategisch und datengestützt. Dabei stehen Qualität, Konsistenz und kontinuierliche Verbesserung im Vordergrund.

Webseite-Übersetzung ist ein Muss für Unternehmen jeder Größe. Während unser vorheriger Artikel 10 beste Praktiken für die Website-Lokalisierung behandelte, konzentriert sich dieser ergänzende Leitfaden auf einige strategische Ansätze zur effektiven Umsetzung.

Sprachlicher Nutzen

Die Website-Lokalisierung bietet Unternehmen mit globalen Ambitionen zahlreiche Vorteile. Ein bekanntes Beispiel ist Airbnb, das seine Plattform erfolgreich in mehr als 60 Sprachen übersetzt hat. Dadurch konnten die internationalen Buchungen und Einnahmen erheblich gesteigert werden.

In ähnlicher Weise hat der E-Commerce-Riese Amazon seine Plattform auf zahlreiche Länder zugeschnitten und nicht nur die Sprache, sondern auch das Produktangebot, die Zahlungsmodalitäten und die Versandoptionen an die lokalen Präferenzen angepasst.

Man muss jedoch kein multinationaler Gigant sein, um mit der Übersetzung einer Webseite zu beginnen. Auch das kleinste Unternehmen kann neue Kunden gewinnen, indem es seine Website in einer zweiten Sprache anbietet.

Betreibt man beispielsweise eine deutschsprachige Website für ein Geschäft in Baden-Baden, macht eine französische Version sicher Sinn. Hat man eine Zahnarztpraxis in Berlin, sind neue Terminkunden fast garantiert, wenn man eine türkische oder ukrainische Version der Website anbietet.

Die Vorteile einer gut umgesetzten Lokalisierungsstrategie sind vielfältig:

1

Erhöhte Marktreichweite
Indem Sie die Sprache Ihrer Kunden sprechen - buchstäblich und im übertragenen Sinne - öffnen Sie Türen zu neuen Märkten und Bevölkerungsgruppen.

2

Verbesserte Nutzererfahrung
Eine lokalisierte Website bietet eine intuitivere und ansprechendere Erfahrung, was zu einer höheren Nutzerzufriedenheit und -bindung führt.

3

Bessere Sichtbarkeit in Suchmaschinen
Regionale Suchmaschinen bevorzugen Websites mit relevanten lokalisierten Inhalten, wodurch Ihre Sichtbarkeit in den Zielmärkten organisch gesteigert wird.

4

Höhere Konversion
76 % der Nutzer ziehen es vor, einen Kauf zu tätigen, wenn die Informationen in ihrer Muttersprache und in ihrem kulturellen Kontext präsentiert werden.

Schritt für Schritt zur optimalen Lokalisierung einer Webseite

1. Klare Ziele und KPIs setzen

Legen Sie zunächst fest, in welche Sprache(n) Sie lokalisieren möchten. Recherchieren Sie die Länder und Sprachen mit dem größten Potenzial für Ihr Unternehmen, basierend auf Faktoren wie Marktgröße, Wachstumspotenzial und Wettbewerb, und setzen Sie Prioritäten. Nutzen Sie Marktforschungsinstrumente wie Statista oder Euromonitor, um Daten über Ihre Zielmärkte zu sammeln.

Sobald Sie Ihren Zielmarkt oder Ihre Zielsprachen identifiziert haben, sollten Sie festlegen, wie Sie den Erfolg Ihrer Lokalisierungsbemühungen messen wollen. Möchten Sie die Besucherzahlen aus bestimmten Regionen erhöhen? Die Konversionsraten in neuen Märkten steigern? Mehr Kundenzufriedenheit erreichen? Verwenden Sie die SMART-Formel (spezifisch, messbar, attraktiv, relevant, terminiert), um klare und erreichbare Ziele festzulegen.

Ein SMART-Ziel könnte beispielsweise lauten: „Steigerung des organischen Traffics aus englischsprachigen Ländern um 30 % innerhalb von sechs Monaten nach dem Launch der lokalisierten englischen Website".

Als Nächstes sollten Sie sich überlegen, wie Sie Ihr Budget und Ihre Ressourcen aufteilen wollen. Sie müssen festlegen, wie viel Sie in die Lokalisierung der Website investieren können, und diese Ressourcen dann entsprechend für Übersetzung, Design, Entwicklung und laufende Pflege aufteilen.

schwarz-weiße grafische Illustration einer Weltkarte mit Markierungen, die verschiedene Zielmärkte anzeigen - der beste Weg, eine Webseite zu lokalisieren

Erstellen Sie schließlich einen Zeitplan und Meilensteine für Ihr Projekt. Ich benutze oft ein klassisches Gantt-Diagramm und übertrage es dann nach Asana, wo ich einen realistischen Zeitplan für das gesamte Lokalisierungsprojekt erstelle und alles in überschaubare Abschnitte und Phasen für mein Team einordne.

Auf diese Weise haben alle Beteiligten klare Meilensteine, an denen sie den Fortschritt verfolgen können, und es ist für alle einfacher, den Überblick über die fristgerechten Ergebnisse zu behalten. Sie können auch Trello oder ein anderes Tool verwenden, um Aufgaben zuzuweisen, Fristen zu setzen und mit Ihrem Lokalisierungsteam zusammenzuarbeiten.

2. Durchführung eines umfassenden Site-Audits

Sobald Sie Ihre Ziele und KPIs festgelegt haben, ist es hilfreich, eine gründliche Analyse Ihrer aktuellen Website durchzuführen. Auf diese Weise erhalten alle Stakeholder einen besseren Überblick darüber, was auf sie zukommt und wo sie ansetzen müssen.

Für größere Websites empfehle ich:

  • Bewertung der Struktur, des Inhalts und der Funktionalität, um den Lokalisierungsbedarf und die Prioritäten zu ermitteln. Verwenden Sie Tools wie Screaming Frog oder Semrush, um Ihre Website zu crawlen und ein Inventar der einzelnen Seiten und Assets zu erstellen.
  • Bewertung der vorhandenen Übersetzungs- und Lokalisierungstools und -prozesse. Wenn Sie bereits ein Übersetzungsmanagementsystem (TMS) einsetzen oder mit einer Lokalisierungsagentur zusammenarbeiten, sollten Sie überprüfen, inwieweit diese noch zufriedenstellend arbeitet. Vielleicht kommen Sie sogar zu dem Schluss, dass es an der Zeit ist, auf ein neues Tool umzusteigen oder sich ganz von Ihrem Agenturpartner zu trennen.
  • Festlegung des Lokalisierungsumfangs, einschließlich Anzahl der Seiten, Sprachen und Inhaltstypen. Priorisieren Sie die Seiten und Inhalte, die für Ihre Geschäftsziele und die Benutzerfreundlichkeit am wichtigsten sind, z. B. die Homepage, rechtliche Dokumente, Produktseiten und wichtige Zielseiten. Berücksichtigen Sie auch alle technischen Aspekte, die Sie internationalisieren müssen, z. B. Zeichenkodierung oder Datumsformate.
  • Notieren Sie sich alle UX-Elemente, die kulturell angepasst werden müssen. Problematische Farben, verzerrte Schaltflächen, „Pride“-Flaggen: Das sind Dinge, die ggf. überarbeitet oder komplett entfernt werden müssen. Beginnen Sie damit, diese Elemente zu katalogisieren, damit Ihr Kulturalisierungsexperte sie überprüfen kann.

3. Zielmärkte und Sprachen priorisieren

Nicht alle Märkte sind gleich, und der Versuch, gleichzeitig in alle Sprachen zu übersetzen, die in Schritt 1 identifiziert wurden, kann für ein kleines Unternehmen überwältigend und ineffizient sein. Setzen Sie stattdessen Prioritäten für Ihre Zielmärkte auf der Grundlage von:

  • Marktgröße und Wachstumspotenzial
  • vorhandenem Traffic und Engagement internationaler Nutzer
  • der Wettbewerbslandschaft
  • der Einfachheit der Geschäftstätigkeit im Zielland

Beginnen Sie mit einer Analyse der Marktgröße und des Wachstumspotenzials. Tools wie Statista oder Euromonitor können dabei helfen, Daten zu Wirtschaftsindikatoren und digitalen Nutzungsraten in potenziellen Märkten zu sammeln. Ein Land mit einer großen, technikaffinen Bevölkerung und einer wachsenden Wirtschaft könnte zum Beispiel mehr Möglichkeiten für ein B2C-Start-up bieten.

Untersuchen Sie als Nächstes Ihren bestehenden Traffic und die Nutzerbindung. Aus welchen Ländern bereits viel Traffic auf die Website kommt, können Sie mit Hilfe von Google Analytics herausfinden. Dieses organische Interesse weist auf einen potenziellen Kundenstamm hin, der mit einer lokalisierten Version der Website besser bedient werden könnte.

Berücksichtigen Sie auch das Wettbewerbsumfeld in jedem potenziellen Markt. In weniger gesättigten, wenn auch kleineren Märkten kann schneller Erfolg erzielt werden. Recherchieren Sie das Wettbewerbsniveau und die Strategien erfolgreicher Wettbewerber in jeder Region.

Schließlich ist auch der bürokratische Aufwand zu berücksichtigen. Bedenken Sie Aspekte wie rechtliche Rahmenbedingungen, Zahlungssysteme und Logistik. Bestimmte Regionen können aufgrund günstiger Handelsbedingungen oder bestehender Handelsabkommen attraktiver sein.

Oft ist es besser, sich auf wenige Schlüsselmärkte zu konzentrieren, als seine Ressourcen zu zersplittern. Beginnen Sie also mit einem oder zwei vorrangigen Märkten, verfeinern Sie Ihre Strategie zur Lokalisierung von Inhalten und nutzen Sie dann die gewonnenen Erkenntnisse, um weiter zu expandieren. Mit diesem zielgerichteten Ansatz können Sie Ihre Lokalisierungsbemühungen und -ressourcen optimal nutzen.

4. Die Wahl der richtigen Technologie

Die Auswahl der richtigen Softwaretools und Technologien ist nicht nur wichtig, sondern auch zugegeben schwierig. Nicht nur der anfängliche Übersetzungsprozess muss unterstützt werden, sondern auch die laufende Pflege und Aktualisierung der mehrsprachigen Inhalte. Natürlich spielt auch das Budget eine Rolle. Das ist eine schwierige Gratwanderung. Nicht selten erfolgt nach der Einführung der ersten oder zweiten Fremdsprache ein Wechsel.

Das Herzstück Ihrer Lokalisierungstechnologie für Webinhalte ist ein Content Management System (CMS) mit robuster Mehrsprachenunterstützung. Optionen wie Drupal, Kirby, Joomla, Wordpress oder Contentful bieten je nach Ihren Anforderungen unterschiedliche Vorteile.

WordPress wird häufig von Start-ups und kleinen Unternehmen verwendet, da es flexibel ist, ständig weiterentwickelt wird und über einen integrierten Website-Builder mit vollständiger Editierfunktion verfügt. Und mit dem richtigen Plugin bietet es eine halbwegs benutzerfreundliche Schnittstelle für die Verwaltung von Übersetzungen.

Um den Lokalisierungs-Workflow zu optimieren, ist ein Lokalisierungs-Plug-in oder die Integration mit einem Translation Memory oder einem Translation Management System (TMS) erforderlich. Plattformen wie Phrase, Weglot und Localazy bieten Funktionen wie Echtzeit-Zusammenarbeit und Unterstützung einer Vielzahl von Dateiformaten.

Die Bedeutung von SEO-Tools mit leistungsstarken mehrsprachigen und multiregionalen Funktionen sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Tools wie Ahrefs und SE Ranking liefern länderspezifische SEO-Daten und Wettbewerbsanalysen für verschiedene Märkte. Diese Informationen sind für die Optimierung der lokalisierten Inhalte für internationale Suchmaschinen von unschätzbarem Wert.

Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Technologie auf Faktoren wie Skalierbarkeit, Integration in Ihre bestehenden Systeme, Benutzerfreundlichkeit und Unterstützung Ihrer Zielsprachen. Es lohnt sich, Zeit in eine gründliche Recherche zu investieren und verschiedene Tools zu testen, um die richtige Lösung für Ihr Vorhaben, Ihre spezifischen Anforderungen, Ihr Budget und Ihre bestehende Infrastruktur zu finden.

Das ist eine Menge Arbeit, keine Frage. Modilingua kann Ihnen helfen, herauszufinden, was für Ihre Situation am besten geeignet ist. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um Ihr Website-Lokalisierungsprojekt zu besprechen!

5. Dream Team zusammenstellen

Die effiziente Übersetzung einer Webseite erfordert eine Vielzahl von Fähigkeiten und ist letztlich eine Teamleistung. In größeren Unternehmen wird in der Regel ein funktionsübergreifendes Team gebildet, das sich aus folgenden Personen zusammensetzt:

  • Programm- bzw. Abteilungsleiter
  • Projektmanager, die bestimmte Lokalisierungsprozesse oder Sprachen steuern
  • Entwickler für die technische Implementierung
  • professionelle Übersetzer und lokale Marktexperten
  • SEO-Spezialist für die mehrsprachige Optimierung
  • UX-Designer für kulturell angepasste Benutzeroberflächen

Lassen Sie sich jedoch nicht einschüchtern, wenn Sie ein Solopreneur oder ein kleines Unternehmen sind. Sie haben vielleicht nicht das große Budget, um ein Team zusammenzustellen, aber mit einem schlanken, strategischen Ansatz können Sie dennoch großartige Ergebnisse erzielen.

Schätzen Sie zunächst Ihre eigenen Fähigkeiten ein. Als Selbständiger tragen Sie wahrscheinlich schon viele Hüte. Vielleicht können Sie das Projekt selbst verwalten, vor allem, wenn Sie bereits Erfahrung mit dem CMS Ihrer Website und den Grundprinzipien der Suchmaschinenoptimierung haben. Es ist aber wichtig, sich einzugestehen, wo man Expertise von außen braucht.

Die Übersetzung ist ein Bereich, in dem professionelle Hilfe von unschätzbarem Wert ist. KI und maschinelle Übersetzung haben sich zwar verbessert, aber bei unternehmenskritischen Inhalten ist die menschliche Übersetzung zuverlässiger. Ziehen Sie die Zusammenarbeit mit freiberuflichen Übersetzern in Betracht, die Ihre Zielsprachen als Muttersprache sprechen und sich in Ihrer Branche auskennen. Online-Plattformen wie Upwork, Malt und Fiverr können Ihnen dabei helfen, qualifizierte Fachleute zu finden.

notion Stil schwarz und weiß Illustration eines Web-Designer bei der Arbeit

Für technische Aspekte wie die Internationalisierung und mehrsprachige Suchmaschinenoptimierung können Sie auch einen Entwickler oder SEO-Spezialisten auf Projektbasis beauftragen. Suchen Sie nach Fachleuten mit Erfahrung in der Website-Lokalisierung, um sicherzustellen, dass sie die damit verbundenen besonderen Herausforderungen verstehen!

Wenn Sie sich von der Komplexität der Lokalisierung überfordert fühlen oder sicherstellen möchten, dass Sie die strategisch richtigen Entscheidungen treffen, sollten Sie einen Lokalisierungsberater hinzuziehen. Er führt Sie durch den gesamten Prozess - von der Marktanalyse über die Qualitätssicherung bis hin zur laufenden Lokalisierung - und hilft Ihnen dabei, häufige Fehler zu vermeiden und Ihre Ressourcen zu optimieren.

Als Lokalisierungsexpertin habe ich zahlreiche Unternehmen bei der erfolgreichen Erschließung neuer Märkte unterstützt. Meine Dienstleistungen können auf Ihre spezielle Situation zugeschnitten werden, ganz gleich, ob Sie kontinuierliches Programmmanagement oder nur eine projektbezogene Beratung in Bezug auf die Bereitstellung von Tools, Einstellung und Einrichtung benötigen. Wenn Sie diese Dienstleistungen auf Honorarbasis in Anspruch nehmen, können Sie auf Ihre Lokalisierungsziele hinarbeiten, ohne den Overhead eines großen Teams in Kauf nehmen zu müssen.

6. Backend internationalisieren

Im vorhergehenden Artikel haben wir uns mit dem Thema Internationalisierung beschäftigt. Kurz gesagt handelt es sich dabei um den Prozess der Vorbereitung auf die Lokalisierung mit einigen wichtigen Praktiken, bevor mit der eigentlichen Übersetzung der Website begonnen wird:

  • Verwendung der Unicode-Kodierung (UTF-8) zur Unterstützung mehrerer Sprachen
  • Implementierung flexibler Layouts zur Anpassung an die Ausdehnung/Schrumpfung des Textes
  • Trennung von Inhalt und Designelementen, um die Übersetzung zu erleichtern
  • Verwendung von sprachunabhängigen Bild- und Dateinamenskonventionen
  • Umgang mit Datums-, Zeit- und Zahlenformaten programmatisch/mit Bibliotheken

All diese Punkte bilden eine solide Grundlage für die Entwicklung Ihrer mehrsprachigen Website. Sie ersparen Ihnen auch viele Probleme auf dem Weg dorthin und verbessern die allgemeine Benutzererfahrung für ein internationales Publikum.

7. Einen Lokalisierungsbausatz zusammenstellen

Sie haben sicher schon von Brand-Kits gehört, aber wussten Sie, dass für jede Zielregion ein Lokalisierungskit erstellt wird?

Bestandteile eines Brand-Kits

1

Leitfaden
... der den Stil, die Tonalität und die Markenpersönlichkeit für jeden Zielmarkt beschreibt.

2

Glossar
... mit den wichtigsten Begriffen und deren Übersetzungen

3

Kulturelle Dos und Don'ts
... für jeden Zielmarkt.

4

Kontext und Anweisungen
... für potenziell mehrdeutige Inhalte.

Ein Lokalisierungs-Kit ist eine unschätzbare Ressource zur Gewährleistung der Einheitlichkeit und Qualität aller lokalisierten Inhalte. Es dient als Leitfaden für Übersetzer, Designer und andere am Lokalisierungsprozess beteiligte Teammitglieder.

Ähnlich wie bei der Softwarelokalisierung oder Übersetzung von Spielen sollte mit einem Leitfaden begonnen werden, der den Schreibstil, die Anpassung der Tonalität an verschiedene Kulturen, Richtlinien für die Leseransprache, bevorzugte Terminologie und Formatierungsregeln enthält. Denken Sie daran, dass Ihre Markenstimme möglicherweise für verschiedene Kulturen angepasst werden muss.

Erstellen Sie ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen und den entsprechenden Übersetzungen. Berücksichtigen Sie dabei Produktnamen, branchenspezifische Terminologie, gemeinsame UI-Elemente und unternehmensspezifische Begriffe oder Slogans. Stellen Sie sicher, dass das Glossar regelmäßig aktualisiert wird und für alle Teammitglieder leicht zugänglich ist.

Geben Sie Richtlinien für kulturelle Empfindlichkeiten für jedes Zielgebiet an. Dazu gehören Farbassoziationen, zu vermeidende Gesten oder Symbole, tabuisierte Themen oder Bilder und die angemessene Verwendung von Humor und Redewendungen - all das, was Sie in Schritt 2 oben erarbeitet haben. Dieser Abschnitt hilft Ihnen, kulturelle Fauxpas zu vermeiden.

Fügen Sie auch detaillierte Kontextinformationen zu potenziell mehrdeutigen Inhalten hinzu. Screenshots, die zeigen, wo der Text auf der Seite erscheinen wird, können für Ihre Übersetzer sehr hilfreich sein, ebenso wie Erklärungen zu Zeichenbeschränkungen für UI-Elemente und Hinweise auf die Absicht oder Bedeutung von Marketingslogans oder idiomatischen Ausdrücken.

Wenn Ihre Website Bilder, Symbole oder andere visuelle Elemente verwendet, geben Sie Hinweise, wie diese für verschiedene Märkte angepasst werden sollten. Fügen Sie technische Spezifikationen hinzu, die Übersetzer oder Lokalisierungsspezialisten berücksichtigen müssen, z. B. Zeichenbeschränkungen für Elemente der Benutzeroberfläche und Formatanforderungen für Daten, Zeiten, Währungen und Maße.

8. Website-Inhalt überprüfen

Die Qualitätskontrolle ist entscheidend für die Wahrung der Integrität Ihrer Marke in allen Sprachen. Ein solider Qualitätssicherungsprozess sollte mehrere Überprüfungsphasen umfassen, in denen Sie Ihre Website testen und alle Lokalisierungsfehler beheben. Typischerweise umfasst er die folgenden Schritte:

QA-Spickzettel

1

Sprachliche Überprüfung
... durch Muttersprachler.

2

Funktionstests
... aller lokalisierten Website-Elemente.

3

Usability-Tests
... mit Vertretern der Zielmärkte.

4

SEO-Prüfung
... für jede lokalisierte Version.

Es wird dringend empfohlen, alle übersetzten Inhalte ausschließlich von Muttersprachlern überprüfen zu lassen. Lassen Sie sie die Genauigkeit der Übersetzung, die Einhaltung des Stilleitfadens und Glossars, die kulturelle Angemessenheit und die Konsistenz von Terminologie und Tonalität überprüfen.

Testen Sie anschließend die Funktionalität aller lokalisierten Elemente. Überprüfen Sie Links und Navigation, Formulare und Eingabefelder, Suchfunktionen und ggf. Bestell- und Bezahlvorgänge. Achten Sie besonders auf Elemente, die von Textverlängerungen oder -kürzungen betroffen sein könnten, wie z. B. Schaltflächen oder Menüpunkte.

Bei größeren Websites empfiehlt es sich, einige Benutzertests mit Beta-Anwendern aus Ihren Zielmärkten durchzuführen. Diese geben Rückmeldung darüber, inwieweit die lokalisierte Version den Bedürfnissen und Erwartungen der tatsächlichen Nutzer vor Ort entspricht. Wer nach dem Launch noch weiter gehen möchte, kann beispielsweise Heatmapping einsetzen, um zu analysieren, wie Nutzer aus verschiedenen Regionen mit einzelnen Webseiten interagieren.

Schließlich ist eine SEO-Analyse unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle lokalisierten Seiten von den Suchmaschinen korrekt indiziert werden. Überprüfen Sie, ob die hreflang-Tags korrekt implementiert sind. Stellen Sie sicher, dass Meta-Titel, Beschreibungen und URLs korrekt lokalisiert und für lokale Suchmaschinen optimiert sind.

9. Kontinuierliche Optimierung einplanen

Dass Lokalisierung kein einmaliger Prozess ist, wissen Sie bereits, wenn Sie den einen oder anderen Artikel in diesem Blog gelesen haben. Wer sich entscheidet, international zu vermarkten, spielt langfristig. Agilität ist dabei das A und O.

Spickzettel für Agile

1

Regelmäßige Aktualisierung der Inhalte
... in allen Sprachversionen!

2

Monitoring der Leistungsindikatoren
... für jede Webseite.

3

Nutzerfeedback sammeln und verarbeiten
... aus jedem Markt.

4

Auf dem Laufenden bleiben
... über Änderungen der lokalen Gesetzgebung, neue Trends und Nutzerpräferenzen.

Wenn sich Ihre Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmensinformationen ändern, sollten diese Aktualisierungen in die lokalisierte(n) Version(en) Ihrer Website übernommen werden.

Verfolgen Sie auch die Leistungsmetriken für jede lokalisierte Website. Verwenden Sie GA4, um KPIs wie Website-Traffic, Absprungraten, Konversionsraten und durchschnittliche Verweildauer auf den Webseiten für jede Sprachversion zu überwachen. Anhand dieser Daten können Sie leichter feststellen, in welchen Bereichen Optimierungsbedarf besteht.

Qualitative Daten aus dem kontinuierlichen Nutzerfeedback nach dem Launch können ebenfalls einen wertvollen Kontext zu Ihren quantitativen Messungen liefern und Ihre Optimierungsbemühungen steuern. Denken Sie an Umfragen oder einfache Feedbackformulare.

Schließlich lohnt es sich, über Änderungen bei lokalen Vorschriften, Trends und Nutzerpräferenzen auf dem Laufenden zu bleiben. Märkte können sich schnell entwickeln, und manchmal müssen Sie Ihren internen Leitfaden aktualisieren oder Änderungen an Ihrer SEO-Strategie oder Ihren Datenschutzdokumenten vornehmen.

Unabhängig von der Größe Ihres Vorhabens ist ein strategischer, datengestützter Ansatz mit den Schwerpunkten Qualität, Konsistenz und kontinuierliche Verbesserung die beste Art, eine Webseite zu lokalisieren. Durch kontinuierliche Optimierung bleibt Ihre lokalisierte Website effektiv, konform, frisch und für Ihre Zielgruppe relevant. Dies trägt letztendlich dazu bei, die Rendite Ihrer Investitionen in die Lokalisierung zu maximieren.

Avatar von Jenna Brinning

Verfasst von

Die Lokalisierungsexpertin, Autorin, Lektorin und Content-Publisherin hat ihren M.A. an der Freien Universität Berlin erworben und verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Technologie und Sprache. Als zertifizierter PSPO und PSM unterstützt Jenna gerne Start-ups und kleine Unternehmen bei der internationalen Expansion.

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